Ausstellung

Krautrock-Plakate

2. März bis 24. April 2022

Blackbox #10

Jeden Freitag um 16 Uhr führt der Kurator Gerd Siekmann kostenlos durch die Ausstellung (außer am 22.4.2022). Ohne Anmeldung, begrenzte Teilnehmerzahl

Unter dem Begriff „Krautrock“ wurde die Musik der westdeutschen Subkultur der 1970er Jahre international populär. In der Ausstellung im Bröhan-Museum zeichnen rund 80 Konzertplakate aus einer privaten Sammlung ein lebendiges Bild der Musikszene dieser bewegten Dekade.

„Krauts“ war während des Zweiten Weltkriegs das gängige Schimpfwort für die Deutschen. Mit Beginn der 1970er Jahre setzte die Plattenindustrie „Krautrock“ als Schlagwort für ihre Werbekampagnen ein. Die 68er-Bewegung hatte auch der deutschen Musik zu einem neuen Aufbruch verholfen – alles wurde zur Disposition gestellt, alles sollte neu und anders werden. Musiker und Bands verweigerten sich genormten Lebensentwürfen. Die Abgrenzung vom Etablierten und die lustvolle Selbstverwirklichung führten zu anarchischen Klangexperimenten, teilweise suchten die Bands auch die direkte Konfrontation mit dem politischen System.

Versierte Gestalter, wie Jürgen Spohn, Reinhard Hippen, Karl Oskar Blase, Holger Matthies, Jürgen und Falk Rogner, Günther Kieser und Emil Schult, schufen ikonografische Plakate von großer visueller Kraft. Oftmals wurden Konzertplakate aber auch mit dem trotzigen Mut des Autodidakten selbst gebastelt. So entstanden Zeitdokumente mit einer ganz eigenen Ästhetik, die erstmals in einer Ausstellung thematisiert werden.

Kuratoren: Dr. Tobias Hoffmann, Gerd Siekmann
Werbemotiv: Collage aus Plakaten der Sammlung POPDOM Siekmann, Gestaltung: Gerwin Schmidt

Eine Online-Führung durch die Ausstellung mit dem Kurator Gerd Siekmann ist auf unserem YouTube-Kanal verfügbar:

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