
Zum 100. Geburtstag erinnern wir an den Künstler Almir da Silva Mavignier
1. Mai 2025Zum 100. Geburtstag erinnern wir an den großartigen Künstler Almir da Silva Mavignier. Ein visionärer Künstler und Pionier der Konkreten Kunst und Op-Art, der mit seinen Werken die Kunstwelt nachhaltig beeinflusst hat.
Geboren in Brasilien, lebte und wirkte er über Jahrzehnte hinweg in Deutschland. Mit seinen einzigartigen Kompositionen, die klare Linien, Farben und Strukturen miteinander verbinden, setzte Mavignier neue Maßstäbe für die abstrakte Kunst und entwickelte einen unverwechselbaren, eigenen Stil. Seine Werke waren weltweit in bedeutenden Ausstellungen vertreten – darunter die documenta und die Biennale.
Seine künstlerische Reise begann mit einem Malereistudium und einem Atelier in einer psychiatrischen Klinik in Rio de Janeiro. Im Januar 1949 entstand sein erstes abstraktes Gemälde, und nur zwei Jahre später hatte er seine erste Einzelausstellung im renommierten Museu de Arte Moderna de São Paulo. Im selben Jahr zog er nach Paris, wo er sich der Konkreten Kunst zuwandte.
1953 entschied Mavignier, nach Ulm zu ziehen, um an der neu gegründeten Hochschule für Gestaltung Visuelle Kommunikation zu studieren. Hier entstanden seine ersten „Punktbilder“ und er widmete sich zunehmend der Op-Art. Ab 1958 arbeitete er mit der neu gegründeten Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO zusammen und war als Mitorganisator und Kurator an der ersten Ausstellung der sich aus verschiedenen internationalen avantgardistischen Künstlergruppen zusammensetzenden Bewegung Neue Tendenzen in Zagreb beteiligt. 1959 gründete er sein eigenes Atelier in Ulm, in dem er als Maler wie auch Grafiker tätig war. Ab 1965 hatte er eine Professur für Malerei an der HFBK in Hamburg, arbeitete aber gleichzeitig auch weiterhin als Plakatgestalter. Grafikdesign sah er als ebenso wichtigen Ausdruck seiner Kunst wie die Malerei.
Seine Werke sind ein faszinierendes Zusammenspiel aus Struktur und Freiheit, welche die Betrachtenden einladen, immer tiefer in die Welt der Formen und Farben einzutauchen. Bis heute sind sie eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration.