Schätze aus der Sammlung // Die Sammlung Schlenzig – Erstellung von Fotografien der Objekte und Einpflegung in die Datenbank Museumplus
24. Juli 2024Unser Prakikant Mark berichtet aus seinem Arbeitsalltag in den Sammlungen des Bröhan-Museums:
Von Anfang April bis Ende Juni 2024 habe ich als Studierender des Bachelorstudiengangs „Museologie“ mein Pflichtpraktikum im Bröhan-Museum absolviert. Ein Projekt während meiner Praktikumszeit war die Fotografie von Objekten der Schenkung Schlenzig. Ziel des Projektes war es, neue Fotos für die Museumsdatenbank Museumplus zu erstellen, da die bisherigen Fotos für die Datenbank nicht geeignet waren. Zudem habe ich die Objekte ausgemessen, da bei den meisten Objekten noch keine Maßangaben vorhanden waren.
Zu Beginn habe ich mit der Sammlungsmanagerin Nadine Pfessdorf-Raif im Vermittlungsraum des Bröhan-Museums das Equipment zum Fotografieren aufgebaut. Wir stellten die Softboxen für die Beleuchtung auf und legten weiße Unterlagen für einen hellen und neutralen Hintergrund auf den Tisch. Danach gingen wir in das Depot, um die Objekte in den Vermittlungsraum zu transportieren. Ein Teil der Schlenzig-Sammlung besteht aus diversen Zinnobjekten wie Leuchtern, Schalen, Messerlegern und Likörbechern, welche überwiegend von dem Hersteller „Kayserzinn“ gefertigt wurden. Das ist der Markenname für die von der Zinngießerei Kayser in Krefeld von ca. 1880 bis 1910 hergestellten Produkte des deutschen Jugendstils. Des Weiteren gibt es in der Sammlung Schlenzig einige Vasen und Lampenschirme aus Glas sowie einen Regenschirm und einen Gehstock mit besonderen Handknäufen.
Mein Arbeitsprozess sah folgendermaßen aus: Ich stellte ein Objekt nach dem anderen auf den Tisch und machte ein Foto. Wichtig waren eine gute Ausleuchtung und eine hohe Qualität der Bilder. Da die Objekte oft unterschiedlich hoch waren, habe ich die Softboxen für die Objekte einzeln ausgerichtet. Ein Foto machte ich mit einer Nummer für die spätere Zuordnung bei der Nachbereitung, und ein weiteres Bild ohne Nummer für die Datenbank. Ich schaute mir immer die Unterseite der Objekte an, denn falls dort Signaturen, Gravuren oder Beschriftungen waren, machte ich für die Dokumentation der Provenienzforschung ein Bild davon. Für dieses Foto erfasste ich nicht das gesamte Objekt, sondern nur die Gravur im Detail.
Mein nächster Schritt war es, die Objekte auszumessen. Die Maße trug ich neben den Objekten auf der Objektliste ein. Gemessen habe ich immer die höchste Stelle, die breiteste Stelle und die tiefste Stelle des Objekts. Zu den Maßen schrieb ich auch die Nummer für die Zuordnung, um in der darauffolgenden Arbeit in der Datenbank die Bilder den richtigen Datensätzen zuzuordnen. Insgesamt habe ich 44 Objekte aus dieser Sammlung fotografiert und ausgemessen. Anschließend habe ich die Fotografien nachbearbeitet und in Museumplus eingepflegt, währenddessen trug ich ebenfalls die Maße in die Datenbank ein.
Die Zinnobjekte fand ich während des Fotografierens am spannendsten, da diese häufig eine außergewöhnliche Verzierung und eine auffallende Form haben. Neben der Firma Kayserzinn hat das Bröhan-Museum in der Sammlung noch weitere Zinnobjekte aus dem Jugendstil von Albin Müller, Joseph Maria Olbrich und anderen. Die gesamte Zinnsammlung des Museums hat die Sammlungskuratorin Dr. Sabine Meister mit mir zusammen in den Depots angesehen, da ich gerne meine Bachelorarbeit über dieses Thema schreiben möchte.
Die Fotografie und die Arbeit mit den Objekten haben mir sehr viel Spaß gemacht und waren der spannendste Teil meines lehrreichen Praktikums.