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Kieser, Plakate.

24. Mai 2017

Günther Kiesers Plakate fallen auf. Sie sind bunt, vielfältig und haben meist mit Musik zu tun. Musik bedeutet Kieser viel. Besonders der Jazz ist für ihn Freiheit und Stimulanz. Als er in den 1950er Jahren mit der Plakatgestaltung anfing, war sein lebhafter Stil eher ungewöhnlich. Musikplakate setzten in dieser Zeit auf Typografie, auf Information, statt auf Farben und Formen. Kieser war daher weniger von Einflüssen der Zeit wie der Hochschule für Gestaltung Ulm beeinflusst, sondern er orientierte sich eher an Künstlern wie Henri de Toulouse-Lautrec.  

Man sieht sofort, wie intensiv sich Kieser mit der Frage auseinandergesetzt hat, wie man das Medium Musik in eine grafische Form übersetzen kann. In einem Interview mit dem Direktor des Bröhan-Museums, Dr. Tobias Hoffmann, erzählt Kieser, warum seine Plakate so außergewöhnlich sind. Kiesers Ansatz der Plakatgestaltung ist ein sehr künstlerischer. Alle seine Plakate sind „handgemacht“ und entstehen ohne den Einsatz von Computern. Über das Hören von Musik beginnt Kieser mit der Bildfindung. Er macht Skizzen, collagiert, baut Objekte. Auch das Plakatmotiv der Ausstellung „Kieser, Plakate“ ist nicht etwa eine Fotomontage, sondern ein real existierendes, abfotografiertes Objekt.

1969 schuf Kieser sein berühmtestes Motiv, ein Konzertplakatfür Jimi Hendrix. Kieser selbst beschreibt dieses Plakat als besondersgeglückt.

Ausführlichere Informationen finden Sie in der Katalogbroschüre, die parallel zur Ausstellung erschien. Die Ausstellung „Kieser, Plakate.“ ist noch bis zum 23. Juli im Bröhan-Museum zu sehen.

Text: Simon Häuser